Scheibenbremse am Barkas B1000 HP rund um
Wie der Titel schon verrät habe ich meinen Barkas B1000 HP rundum auf Scheibenbremse umgebaut.
Nun werden einige aufschreien "Wie kann man ein solches Fahrzeug nur so verbasteln?". Diesen sei folgendes zu Erklärung gereicht.
Ich habe mir den Barkas ursprünglich als Kleintransporter zugelegt.
Da ich schon einen Trabant hatte, musste der benöigte Transporter auch mindestens einen Trabant transportieren können.
Damit waren die älteren VW Transporter (T1-T3) wegen der zu hohen und zu kleinen Ladefläche für mich uninteressant.
Um die Jahrtausendwende herum gab es neben dem B1000 keinen anderen Transporter mit einem vergleichbaren Preis-/Nutzen-Verhältnis.
Da mich die Bremsleistung nicht zu frieden stellt, vorallem hier "im Westen" wo keiner Rücksicht auf einen langen Bremsweg nimmt, war die Idee eines Scheibenbremsumbaus recht schnell geboren.
Mit dem Barkas-Lochkreis (5x5,5" bzw 5x140mm) habe ich mich schon während des Aufbaus zur Wiederinbetriebnahme auf der Suche nach passenden Alternativfelgen ausgiebig beschäftigt.
Daher stand auch frühzeitig fest, dass man den Umbau so durchführen kann, dass alle nötigen Änderungen auch wieder rückbaubar sind.
Diese ersten Bilder zeigen den fertigen Umbau an meinem Fahrzeug.
Die Arbeitsschritte welche zu einen solchen Umbau notwendig sind, sind auf einer weiter unten verlinkten Extraseite zu finden.
Die einzelnen Etappen der Entwicklung (Holzadapter und so) werde ich bei Gelegenheit auch hier auf einer extra Seite zeigen.
Es gibt einen ähnlichen Bremsscheibenumbau vom "PritschenPapi". Da wir beide zur gleichen Zeit den Erstumbau durchgeführt haben und wir uns auch über das Barkas-Forum ausgetauscht haben, wird man mehrere Gemeinsamkeiten finden.
Eine Gesamtansicht der linken Seite:
die Vorderachse etwas Näher:
Die innenbelüftete Scheibe an der Vorderachse ist nicht wirklich nötig. Es war nur der Reiz das Machbare aufzuzeigen. Die Bremsscheiben stammen vom Suzuki Samurai, Vitara, Jimny (alle gleich). Wobei die Vollscheiben die auf der Hinterachse eingesetzt werden beim Suzuki an der Vorderachse verbaut sind. Die innenbelüftete Bremsscheibe ist vom "großen" Vitara (ET, TA) 2.0 16V (ET), nicht dem Grand Vitara.
und die Hinterachse:
Die Bremsättel sind komplett aus dem AUDI A4 B5. Sie sind aber auch in vielen anderen Fahrzeugen des VW-Konzerns eingebaut. Für die innenbelüftete Bremsscheibe ist ein anderer Sattelträger notwendig. Wenn ich mich richtig erinnere ist der von mir genutzte aus einen Polo86c GTi. Es gibt aber auch eine Variante des dreier Golfs, der genau die Bremssättel mit den passenden Sattelträgern hat.
Die Bremsscheibe an der Hinterachse ist, wie schon beschrieben eigentlich, von der Vorderachse des Suzukis und damit um ein vielfaches größer als die Bremsscheibe des AUDIs.
Dies führt ohne Änderung unweigerlich zu einem überbremsenden Fahrzeug.
Dies kann beim Barkas mit Hilfe des LADs (des Ladeabhängigen Druckreglers) korrigiert werden.
Der Einstellbereich reicht sogar für eine leere Pritsche wie bei mir.
Ich habe den hinteren Bremssattel nach oben angebracht um den Hebel und damit den Einfluss der ungefederten Masse zu reduzieren.
Dies war ursprünglich auch an der Vorderachse geplant, nur wegen der Bremsleitung nicht so realisierbar.
Diese Einbauart ist aber für die geschlossenen Barkas Typen, wie KB, KM,... nicht geeignet, weil man das Rad nur schwer über den Sattel in den Radkasten bekommt (der Radkasten ist hier oben abgeflacht).
Aus diesem Grund wurde der Adapter für die Hinterachse um knapp 90° nach hinten gedreht (leider noch kein Bild).
Leider konnte ich den Umbau durch den TÜV nicht vollständig abnehmen lassen, da ich mich mit dem Barkas überschlagen habe. Dieser Unfall hat aber nichts mit dem Umbau zu tun. Die Kurve war einfach schärfer als ausgeschildert und dann kommt man mit einem vollbeladenen Barkas schnell ins Rudern. Aber keine Bange, die Geschichte wurde fortgesetzt.
Hier kann man sich einen ersten Überblick über den Aufwand eines solchen Umbaus machen.
Ich habe nun einen ähnlichen Umbau bei einem Freund durchgeführt und fleißig Fotos geschossen. Wer sich über den arbeitstechnischen Aufwand eines solchen Umbaus informieren möchte dem sei außerdem diese Foto-Story gegeben.