Bravo, eine Fotostory ....
Ich möchte hier mit ein paar kommentierten Bildern die nötigen Schritte für einen Umbau der Vorderachse darstellen.
Ich habe in die Bilder die Aufnahmezeit eingetragen, damit der gewillte Betrachter abschätzen kann in welchem Zeitrahmen sich ein solcher Umbau bewegt.
Wobei ich sagen muss, dass nicht unter Zeitdruck gearbeitet wurde und die Zeiten so ungefähr auch von jedem anderen möglich sind.
Bei dem dokumentierten Umbau, wurde auf der Hinterachse keine Scheibenbremse verbaut.
Es wurde aber bei der originalen Trommelbremse die Feststellbremse nachgerüstet.
Die Bilder können durch anklicken größer (in einem separaten Fenster) angezeigt werden.
Die ersten Schritte entsprechen der kompletten Demontage der Bremse wie sie auch im Reperaturhandbuch zu finden ist. Man kann zu erst die Bremse und dann die Radnabe demontieren. Wobei es leichter ist, wenn man zu erst die Radnabe abzieht.
Demontage der Radnabe
Nach dem Lösen der splintgesicherten Achsmutter (41er Schlüsselweite) kann die Radnabe abgezogen werden.
Hier sei hinzugefügt, dass dafür Spezialwerkzeug (Abzieher und Gegenhalter) erforderlich ist, da die Radnabe auf einem konischem Abschnitt auf der Achse sitzt.
Demontage der Trommelbremse
Als nächstes werden alle Elemente der Bremse bishin zum Bremsschlauch (die Leitung kann am Schräglenker verbleiben) und dem Handbremsseil ausgebaut.
Die Radbremszylinder können auf der Ankerplatte verbleiben.
Übrig beleibt die Ankerplatte, welche nun durch lösen der sechs M10-Schrauben demontiert wird.
Nun ist die Bremse komplett ausgebaut.
Montage der Adapter für den Bremssattel
Der Adapter wird anstelle der Ankerplatte an den Achskörper angeschraubt. Bei der Demontage der Ankerplatte ist dem aufmerksamen Schrauber die Kante am Achskörper aufgefallen, welche zur Zentrierung der Ankerplatte dient.
So sieht der Adapter aus
Der Innendurchmesser des Adapters ist in diesem Bereich, genau auf die Zentrierung ausgelegt.
Das heißt auch, dass der Adapter nicht mit der Hand direkt aufgedrückt werden kann. Dazu aber gleich genaueres.
Damit der Adapter symetrisch ist, und für die rechte und die linke Seite verwendet werden kann, hat er zehn Löcher.
Verwendet werden natürlich nur sechs Stück. Man kann somit die Einbaulage des Bremssattels in Grenzen selber wählen.
Wobei ich einen hängenden Einbau nicht empfehlen kann.
Ursprünglich war es geplant, den Bremssattel nach hinten oben auszurichten.
Hier gibt es dann aber Probleme mit der Montage der Bremsleitung. Wer es trotzdem machen möchte, soll das ruhig tun.
Auf dem folgenden Bild sind die sechs Schrauben (M10x1,5 35mm oder 40mm lang, Härteklasse 10.9) in den liegenden Adapter eingesteckt, für die Montage des Bremssattels nach vorne oben, der Standardeinbaulage.
Montage mur von Hand
Der Adapter wird nun mit auf den Achskörper aufgesteckt.
Man wird den Adapter auf Grund der schon beschriebenen Zentrierung bis circa zwei Millimeter an den Achsköper heranbekommen.
Als nächstes werden die sechs Schrauben der Reihe nach eingefädelt und ein paar Gewindegänge von Hand eingedreht.
Es sollte sich dabei keine Schraube verklemmen oder gar verkannten.
Bei der Schraubensicherung gibt es verschiedene Philosophien.
Die einen sagen bei einer 10.8 Schraube kommt keine Sicherung drunter, die anderen wollen nicht ohne.
In der dokumentierten Version wurden Zahnscheiben zur Schraubensicherung eingesetzt.
Kurze Anmerkung: Der Adapter wurde hier unlackiert angebaut, damit er besser zu fotografieren ist.
Er sollte aber normalerweise vor dem Anbau lackiert werden.
Anziehen der Adapterschrauben
Damit der Adapter sich nicht verspannt, sollten die Schrauben soweit wie möglich mit der Hand angezogen werden. Erst wenn alle Schrauben am Adapter anliegen und er auf der Rückseite rundum einen gleichmäßigen Abstand hat, kann man zum Werkzeug, z.B. zur Ratsche greifen. Die Schrauben sind nun mit Verstand und immmer abwechselnd anzuziehen. Auf keinem Falle sollte erst eine Seite des Adapters bis Anschlag angeschraubt werden und dann die Andere. Es ist zu Prüfen, dass der Adapter rundum am Achskörper anliegt. Die Schrauben wurden abschließend mit 100Nm angezogen.
Tausch der Rändelbolzen in der Radnabe
Im nächsten Schritt wurden die M14 Rändelbolzen durch M12 ersetzt. Demontiert wurden die alten Rändelbolzen mit Hilfe einer Radmutter und eines größeren Hammers. Die neuen Radbolzen wurde dann mit einer Nuss aus dem Ratschenkasten und dem Schraubstock eingepresst.
Montage der Radnabe
Die Radnabe kann nun montiert werden. Also Aufstecken, dicke "Unterlegscheibe" aufstecken und dann die 41er Kronmutter aufschrauben. Man sollte die Mutter so weit wie möglich festziehen, damit die Radnabe und so auch die Bremsscheibe so nah wie möglich an ihre zukünftige Position kommt.
Es folgt der Sattelträger
Nun kann die Bremsscheibe auf die Radnabe aufgesteckt werden und der Sattelträger an den Adapter mit seinen zwei Schrauben (M12x1,5 40mm lang, Härteklasse 10.8) angeschraubt werden.
Die Bremsscheibe hat leider keine passenden Bohrungen um sie auf der Radnabe zu fixieren.
Die auch von der Trommelbremse her bekannten zwei Senkschrauben dienen auch nur ausschließlich als Montagehilfe.
Die Kraft wird durch die Pressung übertragen, welche durch die Radmuttern über die Felge aufgebracht wird.
.. und dann der Bremssattel
Die Bremsbeläge haben oben Federn. Bei der Montage des Sattels und der Beläge bin ich somit ähnlich einer Reparatur vorgegangen. Der Sattel wird mit der oberen Schraube aufgehängt. Dann kann der Sattel nach oben weggeklappt werden. Die Bremsbeläge werden in den Sattelträger eingelegt und der Sattel nach unten geklappt. Dabei aufpassen dass die Federn der Beläge auch vom Sattel gespannt werden und nicht evtl. sich durch den Spalt gefädelt haben. Mit der zweiten Schrauben wird der Sattel fixiert.
Sieht doch schon ganz gut aus, oder?
Abschließend wird noch der Bremsschlauch montiert. Der hier verwendete Bremsschlauch ist eine Sonderanfertigung mit M12-Innengewinde für die Barkas-Bremsleitung auf der einen Seite und einem M10-Außengewinde für den Bremssattel. Somit kann auch das Sicherungsblech des Bremsschlauches wiederverwendet werden.
Es sei noch einmal erwähnt, dass bei der Bremsanlage ausschließlich 15" Felgen verwendet werden können.
Umbau der Hinterachse
Wie zu Beginn schon erwähnt wurde die originalen Trommelhinterradbremse mit einer Feststellbremse ausgestattet.
Hierzu kamen ausschließlich originale Barkas-Teile zum Einsatz.
Als Vorlage diente die Hinterradbremse wie sie im Wartburg oder Trabant zu finden ist.
Auf dem folgenden Bild ist leider der Hebel an der hinteren Bremsbacke nur sehr schlecht zu erkennen.
Die Übertragung der Feststellbremse
Auch bei der Bedienung der Handbremse sind bis auf ein paar Zentimeter Flachstahl nur Originalteile zum Einsatz gekommen. Im folgenden Bild ist das T-Stück für die Bremsseile zu sehen. Das hinter Stück ist aus der Wippe der Umlenkung. Und vorne ist der Rundzampfe eingeschweißt, welcher ebenfalls in der Umlenkung war. Das vordere Widerlage ist das Originale, welches nur mittig neu angebracht wurde. Als hintere Widerlager wurde ein einfacher Winkelstahl genommen.
ohne Titel
Bereits am Vortag wurde der Hauptbremszylinder gewechselt.
Der Hauptbremszylinder hat für die Trommelbremse je ein Druckhalteventil integriert. Diese lassen sich einzeln herausnhemen und müssen im Bremskreis einer Scheibenbremse entfernt werden.